Foto © Steffen Gross
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Neues Bauen am Horn

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Standort
Weimar, Deutschland
Jahr
2004

Der Wunsch, die Vorzüge eines Stadthauses mit dem Charakter eines Ferienhauses zu vereinen, war der Grundgedanke für den Entwurf des Hauses. Das Grundstück befindet sich in dem neu erschlossenen Gebiet „neues bauen am horn“ in unmittelbarer Nähe zum Park, was nicht unberechtigterweise als der „Balkon von Weimar“ bezeichnet wird. Auf 262 qm Grundstück mit nur 7,50 Breite und einer vorgeschriebenen geschlossenen Bauweise entstand ein 15m langer Baukörper. Der T-förmige Grundriss umschliesst zwei nach Süden angelagerte Wohnhöfe, die eine allseitige Orientierung und Besonnung innerhalb der geschlossenen Bauweise bieten: Eingangshof mit Morgensonne beim Frühstücken, Gartenhof zum Verweilen bis zum Sonnenuntergang. Die großflächigen Öffnungen des Hauses erweitern den Wohnraum, sie lassen den Himmel, den Horizont und den Wechsel der Jahreszeiten erleben.

„Nachbarhaus am Horn“ Wohnhaus R.
Das Wohnhaus der vierköpfigen Familie befindet sich in dem auf einer Konversionsfläche entwickelten Gebiet „neues bauen am horn“ in Weimar, entstanden auf historischem Kasernengelände mit dem Hintergrund der ursprünglich vorgesehenen Bauhaussiedlung von 1923.

Das Haus ergänzt die zeitgenössische Siedlung um ein Ensemble aus Wohngebäude und zugehörigen Garten. Nach den strengen Regularien des Bebauungsplanes erfordert das Hauskonzept den Umgang mit dem direkten Anbau an das vorhandene Wohnhaus im Norden (siehe Haus des Jahres 2005) und damit die thematische Bewältigung von räumlicher Nähe und Wahrung von privatem Raum, sowie von eigenständiger Repräsentanz und nachbarschaftlicher Korrespondenz.

Willkommene Hilfsmittel waren hier das harmonische Spiel mit Proportionen und Materialien, so dass die dunkelgraue Kubatur des Hauses Präsenz demonstriert und nur sehr gezielte Ausschnitte für Fenster und Türen als funktionale Öffnungen, Einschnitte in der Kubatur für den Eingang und das Patio im Obergeschoss den Kubus volumetrisch formen. Die markanten Ausschnitte sind goldfarben besonders hervorgehoben.

Das Haus stellt sich so äußerlich eher introvertiert dar und lässt nur gewünschte Einblicke zu, überrascht jedoch im Innern mit Großzügigkeit, freier Aussicht über den Park und die Stadt Weimar bis hin zur Durchsicht über den Patio im Obergeschoss. Die Wohnräume folgen einer offenen Grundrissgestaltung und gliedern sich auf zwei Ebenen um einen massiven Sichtbeton-Treppenkern mit Oberlicht durch Verschränkungen und Höhensprünge in differenzierte Nutzungsbereiche. Im Erdgeschoss finden sich die Räume gemeinschaftlicher Nutzungen, im Obergeschoss sind individuelle Rückzugsbereiche über die dielenartige Erschließung miteinander verbunden, erweitert durch das Patio und angebunden durch eine breite Schiebetür an das Arbeitszimmer mit der Aussicht über Garten und Stadtpark.

Im Innern des Hauses dominieren schlichte weiße Wände und Decken mit dem sachlichen, klaren Sichtbeton und dem lebendigen, kräftigen Holzdielenboden (Thermo-Eiche). Diese Materialien werden zu Bauteilen ausgeformt, wie zum massiven Küchenblock als standhaften Treffpunkt für Familie, Freunde und natürlich Nachbarn.

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