Berliner Feuerwehr- und Rettungsdienstakademie
Berlin, Deutschland
- Architekten
- HENN
- Standort
- Flughafen Tegel 1, ehemals Gebäude Z3, 13405 Berlin, Deutschland
- Jahr
- 2028
- Bauherrschaft
- Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Bauen und Wohnen
- Team
- Daniel Festag, Martin Henn, Silke Beckmann, Peter Lee, Julia Menz, Armin Nemati, Gosia Wybieralska
- Landschaftsarchitektur
- KRAFT.RAUM
- Tragwerk)
- GRBV
- Technische Gebäudeausrüstung
- Winter Ingenieure
- Bauphysik
- Müller-BBM
- Brandschutz
- hhp
- Lichtplanung
- Lichtvision
- Logistik
- IBP
Auf dem Gelände des ehemaligen Berliner Flughafens Tegel (TXL), wo 2020 das letzte Flugzeug abhob, entsteht der neue Campus der Berliner Feuerwehr- und Rettungsdienstakademie (BFRA). Rund 50 000 Quadratmeter stehen hier in Zukunft für die Aus- und Fortbildung von Mitarbeitenden der Feuerwehr sowie der Rettungs- und Notfallmedizin zur Verfügung. Zwei denkmalgeschützte Hangars und weitere Bestandsgebäude werden instandgesetzt und um Neubauten sowie Übungsflächen im Außenbereich erweitert.
In der wachsenden Hauptstadt und vor dem Hintergrund stetiger technologischer Weiterentwicklung benötigt die Feuerwehr einen zukunftsgerichteten Ort mit ausreichend Raum für eine moderne Lehre in Theorie und Praxis. Dieser entsteht auf dem neuen Campus am nördlichen Stadtrand.
Auf Grundlage eines städtebaulichen Konzepts von kleyer.koblitz.letzel.freivogel und KUULA hat HENN im Rahmen eines VgV-Verfahrens ein neues Akademiegebäude entworfen, das als kommunikatives Zentrum der BFRA Lehrende und Auszubildende zusammenbringt. Mit seiner Höhe und dem zurückgenommenen, bewusst technischen Erscheinungsbild der Fassade fügt sich der Neubau harmonisch in die Umgebung ein und vermittelt so zwischen Alt und Neu. Seine zweigeschossige Eingangszone nimmt die ansteigende Topografie auf und verbindet verschieden hoch gelegene Ebenen und verschiedene Außenbereiche – den Campusplatz und eine Kantinenterrasse mit Blick auf ein Wäldchen.
Das Herzstück des Neubaus ist ein zentrales, lichtdurchflutetes Atrium, das alle Geschosse verbindet, Sichtbezüge zulässt und Synergien innerhalb des Gebäudes fördert. Es dient als Treffpunkt für Wissensaustausch und informelle Begegnungen. Über das großzügige Foyer erreichen die Auszubildenden und Lehrenden eine Kantine mit außenliegender Terrasse, die Mensa und ein Café. Ein Auditorium kann auch für größere Veranstaltungen genutzt werden. In den oberen Etagen befinden sich Büro- und Schulungsräume, die durch ihre klare Grundrissgestaltung flexibel genutzt werden können.
Die vorgeschlagene Holz-Hybrid-Konstruktion des Akademiegebäudes bleibt im Inneren sichtbar und wird durch eine feuerwehrrote Treppe im Atrium akzentuiert. Der Neubau ist als Low-Tech-Gebäude konzipiert: Mit einfachen und langlebigen Baukomponenten können die Gebäudetechnik reduziert und Ressourcen eingespart werden. Die Ost- und Westfassade sowie das Dach sind mit Photovoltaik-Paneelen zur Stromversorgung ausgestattet.
Neben dem Akademiegebäude entstehen Neubauten für Sport- und Übungsanlagen sowie Fahrzeughallen. Zudem wird HENN auch den denkmalgeschützten Bestand instand setzen – darunter zwei Hangars aus den 1960er und 1970er Jahren, die in ihren imposant großen, stützenfreien Hallen Raum für Nachbauten von Einsatzszenarien bieten, welche witterungsunabhängig genutzt werden können. Hier stehen künftig an Wohngebäude angelehnte Übungshäuser zur Verfügung. Im Außenbereich sind Züge und S-Bahnen für die Einsatzausbildung sowie Übungsstrecken für die Fahrpraxis mit Löschwagen vorgesehen.
Der neue Campus für die Berliner Feuerwehr- und Rettungsdienstakademie unterstützt eine moderne und leistungsfähige Berliner Feuerwehr und stärkt ihre wichtige Rolle innerhalb der Stadt. Im Zuge der Transformation des brachliegenden Flughafengeländes hin zu einem Ort der Innovation – der Urban Tech Republic – entsteht ein identitätsstiftender Ort, welcher Feuerwehr und Rettungsdienst eine neue öffentliche Präsenz in der Stadt verleiht.
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