Einbauten in die Immanuelkirche Kassel

Kassel, Allemagne
Architectes
Atelier 30
Lieu
Lutherplatz 6, 34177 Kassel, Allemagne
Année
2014

Licht und Transparenz – Neue Gemeinderäume in der Immanuelkirche Kassel.

Die Immanuelkirche im Kasseler Stadtteil Forstfeld wurde im Jahr 1963 von dem Architekten Olaf A. Gulbranson erbaut. Im Zuge von Strukturwandelprozessen innerhalb der Gemeindearbeit wurden für die Kirchenarbeit neue Arbeits- und Projekträume benötigt. Ebenfalls sollte der Raum auch weiterhin für kleinere Andachten und andere kulturelle Veranstaltungen nutzbar sein.

Ein auffälliges Architekturmerkmal innerhalb der Kirche bildet die raumprägende, in mehreren Ebenen gefaltete, Dachlandschaft aus Holz.

Die Dachlandschaft, die besondere Geometrie des Grundrisses, sowie die Lichtführung im bestehenden Raum bildeten neben den künftigen Funktionen den Anlass für das Entwurfskonzept der beiden transparenten Kabinette.

Die Filigranität der Körper ist dabei durch einen Rhythmus von vertikal angeordneter Eichenlamellen geprägt, dessen Zwischenraum verglast ist. Bei Bedarf lassen sich Teilbereiche der Lamellen, durch speziell für das Projekt konstruierte Dreh- und Schiebeelemente, verschieben, so dass sich beide Kabinette bei entsprechenden Veranstaltungen großzügig zum Altar öffnen lassen. Je nach Sonnenstand und Standpunkt des Betrachters ergeben sich innerhalb des Raumes interessante Szenarien der Wahrnehmung, welche zwischen Licht und Transparenz changieren. Diese Idee für das Konzept der transparenten Kabinette mit ihren vertikalen Eichenholzstrukturen beinhaltete in dem Zusammenhang zudem, dass zwischen bestehendem Raumgefüge und Neubauten ein kompositorischer Dialog entsteht, in welchem eine feinsinnige Rücksichtnahme des Bestandes maßgeblich ist.

In Anbetracht der Bestandssituation und den neuen Nutzungsformen war es also nicht nur eine architektonische Frage der Gegenüberstellung von Bestand und Neubau. Vielmehr stellte das Ergebnis des Prozesses einen besonderen Architekturanspruch hinsichtlich der Aufgabe und den besonderen Ort für alle beteiligten Akteure dar.

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