Wohnen im ehemaligen Spital

Im November 2017 beauftragte die Baugenossenschaft wohnen&mehr sechs Architekturteams mit einer Studie zur Umnutzung des Felix Platter-Spitals aus dem Jahr 1967. Im März 2018 kürte das Beurteilungsgremium den Projektvorschlag der Arbeitsgemeinschaft Müller Sigrist Architekten aus Zürich und Rapp Architekten einstimmig zum Sieger. Die Baugenossenschaft wohnen&mehr übernahm das Spitalgebäude nach der Inbetriebnahme des neuen Felix Platter-Spitals im Sommer 2019. Die Rückbauarbeiten im Innern des Gebäudes begannen unmittelbar danach.

Herzstück des umgenutzten Spitalgebäudes ist das doppelstöckige Foyer. Vom Foyer aus sind die öffentlichen Nutzungen im Parterre über eine innere Gasse erschlossen. In den Obergeschossen finden 130 kompakt geschnittene Wohnungen Platz. Eine kaskadenartige Treppe führt vom Erdgeschoss bis aufs Dach. Sie verbindet die Wohngeschosse und fördert den Austausch unter den Bewohnerinnen und Bewohnern im «vertical village».

Das Projekt überzeugt durch seine sorgfältige Konzeption und eine stimmungsvolle Architektursprache. Mit durchdachten Eingriffen wird das Spitalgebäude in ein kommunikatives Wohnhaus verwandelt. Das denkmalgeschützte, feingliedrige, äussere Erscheinungsbild des Gebäudes konnte mittels energetischer Fassadensanierung vollständig erhalten werden. Die sorgfältige und kontextgerechte städtebauliche Integration und Anbindung schafft öffentlichkeitswirksame Freiräume.